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Objekt 166

Die Wartburg

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Beschreibung und Geschichte


Neben Schloss Neuschwanstein ist die Wartburg eine der berühmtesten Burgen Deutschlands. Wann genau die Burg errichtet wurde, ist heute nicht mehr ermittelbar. Sie war aber seit spätestens 1123 durch das Geschlecht der Ludowinger bewohnt. So verlegte in diesem Jahr Ludwig der Springer seinen Stammsitz hierher. Nicht nur der Name der Wartburg lässt aber vermuten, dass es bereits vor ihrer Errichtung eine Befestigung oder einen Wachturm auf dem Berg gegeben haben muss.

Glaubt man der Sage zur Gründung der Wartburg, soll Ludwig der Springer sie mit den Worten Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden beschlossen haben. Problematisch war nur, dass der Berg, auf dem die Burg später errichtet wurde, gar nicht ihm gehörte. Darüber hinaus hatte er auch nicht die Mittel, den Berg selbständig zu erobern. Stattdessen griff er zu einem Trick. Er liess so viel Erde auf den Berg schaffen, dass er ganz von ihr bedeckt war. Seine Männer sollen schliesslich ihre Schwerter in diese Erde gerammt und geschworen haben, dass es Ludwigs Erde sei. Damit wurde ihm auch der Berg als Besitz zugesprochen.

Eine erste Burg bestand schon vor dem Bau der Wartburg, wurde aber noch vor 1080 wieder zerstört. Anlass gab Kaiser Heinrich IV., der die Anlage von seinem Heer überfallen liess. An dessen Sohn musste Ludwig der Springer die Wartburg schliesslich herausgeben, weil er sich an einem Aufstand beteiligt hatte und erwischt worden war. Trotz dieses Vorfalls stieg die Familie der Ludowinger unaufhaltsam auf. Im Jahr 1131 wurde der Sohn Ludwig des Springers schliesslich zum Landgrafen erhoben. De Facto kam seine Macht damit der von Herzögen gleich. Nur wenige Jahre später, in den 1150er Jahren, kehrte die Wartburg dann auch in den Besitz der Ludowinger zurück. Vorher befand sie sich vermutlich als Lehen im Besitz einer adligen Familie, die später von Friedrich Barbarossa entmachtet werden sollte.

Landgraf Ludwig II., der neue Besitzer der Wartburg, nahm umfangreiche Baumassnahmen in Angriff. So entstand in der Zeit von 1156 bis 1162 unter anderem der Palas der Wartburg, der heute kulturhistorisch von grosser Bedeutung ist. Auch ein Wohnbau und die östliche Ringmauer sowie das Torhaus entstanden zu dieser Zeit. Vermutlich gab es darüber hinaus noch einen Bergfried, der im Laufe der Jahrhunderte zerstört wurde. Noch in seinem Todesjahr liess der Landgraf auf der Wartburg darüber hinaus das Landgrafenhaus errichten. Ob er die Fertigstellung noch erlebte ist aber unbekannt.

Da sich die Macht der Landgrafen immer mehr vergrösserte, hatten sie kaum noch Zeit, um sich auf der Wartburg aufzuhalten. Daher wurde die Anlage schließlich einem Verwalter übergeben, der auch für die Sicherung der Burg zuständig war. Bei den damit geschaffenen Burggrafen handelte es sich um eine Seitenlinie der Grafen von Bielstein.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gab es dann einen hohen Gast auf der Wartburg. Es handelte sich dabei um die ungarische Prinzessin Elisabeth, die den Landgrafen Ludwig IV. geheiratet hatte. Als dieser bei einem Kreuzzug starb, widmete sie sich vor allem dem Dienst an armen und kranken Menschen. Der Nachfolger Ludwigs, Hermann I. machte die Wartburg vor allem in kultureller Hinsicht berühmt. Er scharte nicht nur bedeutende, deutsche Dichter um sich, sondern veranstaltete auch den berühmten Sängerkrieg. Doch der Stern der Ludowinger war am Sinken. 1247 verstarb mit Heinrich Raspe IV. das letzte Mitglied der Familie.

Sein Tod löste den thüringischen Erbfolgekrieg aus, in dem verwandte Familien um die Wartburg und die umliegenden Ländereien stritten. Sieger waren schließlich die Wettiner, die ihren Sitz auf der Burg nahmen und sie beträchtlich erweiterten. In ihre Regierungszeit fielen allerdings nicht nur Verbesserungen der Wartburg. So wurde sie im Jahr 1318 von einem Blitz getroffen und in Brand gesteckt. Das verursachte große Schäden. Die Markgrafen nahmen die Renovierung der Anlage in Angriff und erweiterten sie gleich um weitere Gebäude. Dazu gehören unter anderem beheizbare Räumlichkeiten und eine Kirche im Landgrafenhaus.

In den vielen Jahrhunderten, die die Wartburg existierte, hatte sie vor allem drei berühmte Besucher. 1211 bis 1227 lebte hier die später heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen. Der berühmteste Gast war wohl Martin Luther, der 1521/22 mit seiner Frau hier lebte. Er soll sich unter dem Namen Junker Jörg versteckt haben und hier das Neue Testament der Bibel ins Deutsche übersetzt haben. Johann Wolfgang von Goethe, der die Burg häufiger besuchte und hier viele Skizzen anfertigte, hatte vor, in der Burg ein Kunstmuseum einzurichten. Letzten Endes verlor man aber das Interesse daran.

Seit 1853 begann man damit, die Wartburg zu renovieren und verfallene Teile neu aufzubauen. Dabei wurde auch eine ganze Reihe an neuen Gebäuden errichtet. Den ersten und zweiten Weltkrieg überstand die Wartburg weitestgehend unbeschadet. Artillerieschäden konnten bereits im Jahr 1946 weitestgehend behoben werden. In den 1950er Jahren fanden dann erneut umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Viele Bauten, die erst im 19. Jahrhundert errichtet worden waren, wurden zu diesem Zweck wieder abgerissen. Heute ist die Wartburg ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergt mehrere Museen.

(rh)

Touristische Region


- Touristisches Gebiet/Region:
- Thüringer Wald
- Wartburgregion
- Eisenach und Umgebung

- Rad- und Wanderwege an der Wartburg:
- Rennsteig
- Lutherweg
- Elisabethpfad
- Thüringer Städtekette-Radweg
- Drachenschlucht-Rundweg
- Pummpälzweg
- Wartburg-Rundweg
- Mosbacher Linde-Weg
- Wanderweg Auf den Spuren der Heiligen Elisabeth
- Eisenacher Burgwanderweg
- Werratal-Radweg
- Herkules-Wartburg-Radweg
- Internationaler Bergwanderweg der Freundschaft Eisenach–Budapest (EB)
- Jakobsweg (Via Regia)
- Thüringer Wald-Weg
- Bachwanderweg

2025-05-22 11:42 Uhr